Shanghai
Unsere erste Tat nach dem grauenhaften Essen in Sanqingshan besteht erstmal darin, den nächsten Pizzaladen aufzusuchen und uns an den Segnungen der westlichen Küche zu laben.
Training, wann immer es passt, den Rest der Zeit verbringen wir damit, unseren Trupp durch das mittlerweile festlich weihnachtlich dekorierte Shanghai zu schleppen. (Mann, was Beleuchtung angeht, kann man den Chinesen einfach nichts vormachen). Beim Paulaner in Xintiandi gibt es sogar Glühwein, der von ein paar fröstelnden Chinesinnen feilgeboten wird.
Da Stefanie eine wirklich unnachgiebige Einpeitscherin ist, wird sie von den Amis/ Engländern „Obersturmbannführerinn“ genannt und der nach unserem Dafürhalten lockere Spaziergang durch die French Concession „Todesmarsch“. (Warum nur kennen die solche Worte auf Deutsch?!) Bizarre Phantasien unserer englischsprachigen Freunde über eine peitschenschwingene Stefanie in Reizwäsche, Nazi- Uniform und Lackstiefeln werden laut. Muss man denn seinen kranken Phantasien derartig Ausdruck verleihen? In Gegenwart der betroffenen Damen? (So viel zu dem Vorurteil, Engländer seien höflich) Danke, aber das hätten wir dann doch lieber nicht gewusst. Da man aber als Deutsche sofort der uns sowieso klischeehaft nachgesagten Humorlosigkeit bezichtigt wird, wenn man gegen solche Neckereien protestiert, versuche ich an John Cleese zu denken und sage mir: „Dont mention the war.“
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