08.10.2008, Mittwoch
Vormittags:
Fast verpennt, deswegen muss ich Bus fahren, weil es sonst zu knapp wird. Da ich sowieso modisch nichts reiße, lege ich wenigstens mal das Kranich- Shirt an, man muss ja Flagge zeigen.
Xiao Lu fragt mich, ob ich denn 3D zeichnen könnte und entsprechende Programme hätte? Logisch, damit muss ich in meinem Beruf schließlich arbeiten. Daraufhin meint er, ich wäre sehr schlau, er leider nicht, schließlich habe er ja auch nicht studiert. Ach Gott! Ich versuche abzuwiegeln und meine, das sei nichts besonderes, jeder könne das lernen. Heute ist Oskar auch wieder da, wir üben Einzelbewegungen und Lines. Die meisten davon kenne ich nicht und die Schrittfolgen sind ganz schön kompliziert, aber ich nehme es sportlich und sage mir, dass ich das im Lauf der Zeit schon lernen werde. Oskar ist eine ganz schöne Laberbacke, wie ich finde. Und dafür, dass er hier schon so lange trainiert, ist er nicht gerade die Fackel, jedenfalls meiner Meinung nach. Ständig erzählt er mir, was ich besser machen sollte und kann es selber nicht richtig. So was liebe ich ja, aber die Prinzipien scheint er ja begriffen zu haben. Und da Hochmut bekanntlich vor dem Fall kommt, filtere ich aus seinem Geschwätz das raus, was mir wichtig erscheint, zum Beispiel, dass ich beim Hauen meine Hüfte zu wenig einsetze und alle Schläge locker aus der Hüfte kommen sollten. Das ist mein Problem, da hat er sicher recht. Der Wu- Stil Typ bietet mir ne Kippe an, ich bin versöhnt. Als wir gerade mit Xiao Lu üben und der Meister mit dem Wu- Stil Knaben schwätzt, höre ich, wie mein Name fällt. Recht so, die sollen mich hier kennen lernen. Ich hoffe nur, das in chinesischen Wörterbüchern neben meinem Namen nicht irgendwann mal „verkacken“ steht. Oskar filmt am laufenden Band, freundlicherweise bietet er mir an, mir sein Videomaterial zur Verfügung zu stellen. Das ist echt nett von ihm. Am Ende der Stunde laufen wir noch Dong Bao Fist, Oskar hat das seit August nicht mehr geübt und staunt Bauklötze, als er sieht, wie geschmeidig ich bin. Endlich ein kleines Erfolgserlebnis! Aber der kann ja auch nicht ahnen, dass ich hier massiv Nachhilfe bekomme.
Der Meister hat wohl versucht, mir die Bilder per mail zu schicken und im Überschwang der Gefühle noch ordentlich viele andere drangehängt, deswegen macht mein Mailprogramm bei der langsamen Verbindung hier die Hufen hoch. Hektisches Gechatte mit Ali, der das zum Glück wieder irgendwie richtet. Danke, Ali!
Nachmittags:
Nach der ganzen Aufregung mit dem Netz bin ich saumüde und fahre mit dem Bus in den Park. Xiao Lu gähnt ebenfalls herzhaft und erzählt mir, dass er um diese Zeit (15.30 Uhr) normalerweise noch Mittagsschlaf halte. Ich entschuldige mich vielmals für die Unannehmlichkeiten, die ich ihm bereite und jammere ihm erst mal vor, dass ich den ganzen Tag in diesen Scheiß- blauen Hosen rumliefe, schließlich sei ich eine Frau und wolle auch mal hübsche Kleidung tragen und mich nett zurechtmachen. Er entgegnet galant, er fände mich in den Hosen und dem mittlerweile eher beige als weißen Fummel sehr attraktiv. Charmeur.
Er besteht darauf, mir eine der Lines, die ich heute morgen vermasselt habe, richtig einzubimsen und ich stelle mich ziemlich blöd an. Erbost über meine Beschränktheit fange ich immer wieder von vorne an, bis es einigermaßen sitzt. Mein großer Bruder ist beeindruckt und meint, ich wäre hartnäckiger und fleißiger als die meisten Kerle. Ich entgegne, ich sei eine Frau u n d außerdem Deutsche, das sei ganz normal. Dong Bao Fist und Push- Hands, dann gibt es zur Belohnung Kekse und ich werde in den Bus gesetzt. In der Fressgasse versorge ich mich mit Wasser und Saft und gönne mir meine geliebte Crepe. Ich staune über die Effizienz, mit der diese zubereitet werden. Die Damen kennen mich schon, muss demnächst mal fragen, ob ich die fotografieren darf.
Internet geht heute Abend leider gar nicht und an Kerstins Tür hängt das „Do not disturb“ Zeichen. Schade, hätte die gerne gefragt, ob sie Lust auf einen Absacker in der Studentenkneipe hat. Wird Zeit, dass Stefanie kommt, dann geht wenigstens Abends endlich mal was und ich kann endlich mal andere Klamotten anziehen.
Internet ging dann nach ein paar Mal Stecker rein und raus doch, wenigstens etwas....
Vormittags:
Fast verpennt, deswegen muss ich Bus fahren, weil es sonst zu knapp wird. Da ich sowieso modisch nichts reiße, lege ich wenigstens mal das Kranich- Shirt an, man muss ja Flagge zeigen.
Xiao Lu fragt mich, ob ich denn 3D zeichnen könnte und entsprechende Programme hätte? Logisch, damit muss ich in meinem Beruf schließlich arbeiten. Daraufhin meint er, ich wäre sehr schlau, er leider nicht, schließlich habe er ja auch nicht studiert. Ach Gott! Ich versuche abzuwiegeln und meine, das sei nichts besonderes, jeder könne das lernen. Heute ist Oskar auch wieder da, wir üben Einzelbewegungen und Lines. Die meisten davon kenne ich nicht und die Schrittfolgen sind ganz schön kompliziert, aber ich nehme es sportlich und sage mir, dass ich das im Lauf der Zeit schon lernen werde. Oskar ist eine ganz schöne Laberbacke, wie ich finde. Und dafür, dass er hier schon so lange trainiert, ist er nicht gerade die Fackel, jedenfalls meiner Meinung nach. Ständig erzählt er mir, was ich besser machen sollte und kann es selber nicht richtig. So was liebe ich ja, aber die Prinzipien scheint er ja begriffen zu haben. Und da Hochmut bekanntlich vor dem Fall kommt, filtere ich aus seinem Geschwätz das raus, was mir wichtig erscheint, zum Beispiel, dass ich beim Hauen meine Hüfte zu wenig einsetze und alle Schläge locker aus der Hüfte kommen sollten. Das ist mein Problem, da hat er sicher recht. Der Wu- Stil Typ bietet mir ne Kippe an, ich bin versöhnt. Als wir gerade mit Xiao Lu üben und der Meister mit dem Wu- Stil Knaben schwätzt, höre ich, wie mein Name fällt. Recht so, die sollen mich hier kennen lernen. Ich hoffe nur, das in chinesischen Wörterbüchern neben meinem Namen nicht irgendwann mal „verkacken“ steht. Oskar filmt am laufenden Band, freundlicherweise bietet er mir an, mir sein Videomaterial zur Verfügung zu stellen. Das ist echt nett von ihm. Am Ende der Stunde laufen wir noch Dong Bao Fist, Oskar hat das seit August nicht mehr geübt und staunt Bauklötze, als er sieht, wie geschmeidig ich bin. Endlich ein kleines Erfolgserlebnis! Aber der kann ja auch nicht ahnen, dass ich hier massiv Nachhilfe bekomme.
Der Meister hat wohl versucht, mir die Bilder per mail zu schicken und im Überschwang der Gefühle noch ordentlich viele andere drangehängt, deswegen macht mein Mailprogramm bei der langsamen Verbindung hier die Hufen hoch. Hektisches Gechatte mit Ali, der das zum Glück wieder irgendwie richtet. Danke, Ali!
Nachmittags:
Nach der ganzen Aufregung mit dem Netz bin ich saumüde und fahre mit dem Bus in den Park. Xiao Lu gähnt ebenfalls herzhaft und erzählt mir, dass er um diese Zeit (15.30 Uhr) normalerweise noch Mittagsschlaf halte. Ich entschuldige mich vielmals für die Unannehmlichkeiten, die ich ihm bereite und jammere ihm erst mal vor, dass ich den ganzen Tag in diesen Scheiß- blauen Hosen rumliefe, schließlich sei ich eine Frau und wolle auch mal hübsche Kleidung tragen und mich nett zurechtmachen. Er entgegnet galant, er fände mich in den Hosen und dem mittlerweile eher beige als weißen Fummel sehr attraktiv. Charmeur.
Er besteht darauf, mir eine der Lines, die ich heute morgen vermasselt habe, richtig einzubimsen und ich stelle mich ziemlich blöd an. Erbost über meine Beschränktheit fange ich immer wieder von vorne an, bis es einigermaßen sitzt. Mein großer Bruder ist beeindruckt und meint, ich wäre hartnäckiger und fleißiger als die meisten Kerle. Ich entgegne, ich sei eine Frau u n d außerdem Deutsche, das sei ganz normal. Dong Bao Fist und Push- Hands, dann gibt es zur Belohnung Kekse und ich werde in den Bus gesetzt. In der Fressgasse versorge ich mich mit Wasser und Saft und gönne mir meine geliebte Crepe. Ich staune über die Effizienz, mit der diese zubereitet werden. Die Damen kennen mich schon, muss demnächst mal fragen, ob ich die fotografieren darf.
Internet geht heute Abend leider gar nicht und an Kerstins Tür hängt das „Do not disturb“ Zeichen. Schade, hätte die gerne gefragt, ob sie Lust auf einen Absacker in der Studentenkneipe hat. Wird Zeit, dass Stefanie kommt, dann geht wenigstens Abends endlich mal was und ich kann endlich mal andere Klamotten anziehen.
Internet ging dann nach ein paar Mal Stecker rein und raus doch, wenigstens etwas....
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