07.10.2006, Samstag
Etwa zwei Stunden vor der Landung fängt mein linkes Auge an, wie verrückt zu brennen. Wir mussten wegen SARS ein Formular mit Angaben zu unserer Gesundheit ausfüllen und natürlich habe ich bei der Frage, ob ich unter Husten, Schnupfen und dergleichen leide, kein Häkchen gemacht, da ich keine Lust habe, in einem chinesischen Hospital in Quarantäne gesteckt zu werden. Der Typ an der Kontrolle aber würdigt uns keines Blickes und sackt wortlos die Formulare ein, obwohl ich mich offensichlich schwer erkältet an ihm vorbeischleppe. Tja, Willkommen in China!
Wir fahren mit dem Bus in unser Studentenwohnheim, als der Bus die Huangpu- Brücke überquert und ich die grandiose Skyline wiedersehe, geht mir das Herz auf. Mittlerweile läuft aus meinem Auge gelber Sabber und ich höre fast nichts mehr. Na toll, jetzt habe ich auch noch eine Bindehautentzündung. Im Studentenwohnheim die nächste unangenehme Überraschung: Eines unserer Zimmer ist zwar hübsch groß, hat aber kein Fenster. Da wegen der Feierlichkeiten zur Gründung der Nation niemand Kompetentes da ist, können wir das auch erstmal nicht ändern.
Stefanie schleppt mich in das nächste Einkaufszentrum, wo wir tatsächlich eine Apotheke finden und Mittel gegen Erkältung und Bindehautentzündung erstehen. Nach ein paar Stunden Schlaf wird es tatsächlich dann etwas besser und wir erkunden die Umgebung und versorgen uns erstmal mit ein paar Grundnahrungsmitteln wie Rotwein und Kaffee. Dem Rotwein sprechen wir dann auch auf der kleinen Terrasse vor unserer kakerlakenverseuchten Küche kräftig zu.
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