Montag, August 27, 2007

2007 China International Martial Arts Camp, JiangXi Provinz

27.08.2007: Tollwut 1
03.09.2007: Tollwut 2
10.09.2007: Tollwut 3
17.09.2007:
Typhus
24.09.2007:
Diphtherie/ Tetanus Auffrischung
01.10.2007: Polio Auffrischung
29.11.2007: Abflug


Autsch!

Der Knut- Effekt

Wegen des wunderschönen Wetters verspüren wir Sonntags den dringenden Wunsch, uns in der freien Natur zu ergehen und fahren deswegen nach Ingelheim in den Tiger- Garten Waldeck. Im Mai gab es da wohl Nachwuchs, weswegen uns der Ausflug lohnenswert scheint. Bei der Ankunft keine Spur von kleinen Tigern, es liegen nur vier ausserordentlich imposante Kater auf ihren Podesten und halten Siesta. Also erstmal wandern. Als wir gegen 15.00 wieder am Gehege ankommen, hat sich eine doch recht ordentliche Zuschauermenge eingefunden, die ungeduldig an den Gitterstäben rüttelt. Betagtere Herrschaften haben sich gar Klappstühle mitgebracht, auf der sie der Tigerschau harren. Da ich mit der Zeitschiene der Präsentation nicht vertraut bin, sichere ich mir einen Platz direkt am Käfiggitter und warte einfach mal ab. Die Meute wird immer ungeduldiger, Kinder beginnen "Wir wollen die Tiger, die Tiger, die Tiger!" zu singen. Anscheinend werden die kleinen Kerle jedes Wochenende um diese Zeit rausgelassen, obwohl ein Schild verkündet, man werde die Kleinen je nach deren Befindlichkeit ins Freie lassen. Endlich betreten der Herr der Tiger und sein Scherge das Rund, begeben sich in den hinteren, nicht einsehbaren Teil der Anlage und kommen schliesslich mit je einem Tigerchen auf dem Arm zurück. Die Tigerchen balgen sich munter, spielen mit Bällen und Autoreifen, plantschen in der Zinkwanne, beißen ihre Bändiger und ich trete mich innerlich dafür in den Hintern, dass ich die Kamera zu Hause vergessen habe. Der Mob heult vor Entzücken, denn als Zugabe werden die großen, fetten, erwachsenen Tiger im Hintergrund gefüttert, die jetzt maunzend auf die Futterluke zuspringen und sich knurrend die Fleischhappen streitig machen, mit denen sie sich auf ihre Lieblingsplätze trollen, um sie herunterzuschlingen. Heißa, Brot und Spiele! Ich beginne zu ahnen, was im Circus Maximus abgegangen sein muss und zerre verzweifelt mein über eine bescheidene Kamera verfügendes Mobiltelefon hervor, um dieses Schauspiel festzuhalten. Hätte ich mich doch mal vorher etwas eingehender mit der Bedienungsanleitung befasst. Die kleinen Tigerchen sehen ihren großen Kollegen beim Fressen zu, was die Meute unwahrscheinlich süß findet. Ein Kind mutmasst, der kleine Tiger erwarte von dem grossen, dass der ihm etwas abgäbe. Schön, soviel Altruismus. Nach einer knappen halben Stunde in der brodelnden Menge habe ich genug und schlängele ich mich von dannen. Obwohl die kleinen Tigerchen ja soooo süß und herzallerliebst waren...

Massig Mongolen

Da wir Kerstin schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben und Stefanie seit ihrer Zelttour diesen Sommer ein gewisses Faible für dieses Land entwickelt hat, beschließen wir, uns Samstag Abend auf dem Mongoleifestival in Bärstadt zu treffen. Nach pro Nase 15,- abgedrückten Euro sind wir allerdings etwas verschnupft, dass die vollmundig angepriesenen Imbiss-, Getränke-, Bücher- und Verkaufsstände sich nur auf eine Ansammlung von Althippies beschränken, die irgendwelchen Trödel wie heilende Steine und dergleichen unters Volk bringen wollen. Angeblich kommt ein großer Teil der Einnahmen der Förderung der deutschen Sprache in der Mongolei zu Gute, da langt man doch gerne mal etwas tiefer in den Geldbeutel. Naja, immerhin gibt es ausser einem germanischen Bratwurststand auch ein paar mongolische Spezialitäten, die allerdings bis auf ein paar zähe Fladen und Khan- Bräu allesamt nicht vegetarisch sind. Gut, wir waren ja sowieso eher wegen der Kultur und der Musik da.
Nach längerem Soundcheck fängt dann auch Khan Bogd an, zu rocken. Obwohl "rocken" hier etwas fehl am Platze ist, auch wenn der Obertongesang so manchem Heavy- Metal Sänger gut zu Gesicht stünde. Khan Bogd spielt eher sehr traditionelle Musik, aber uns gefällt es. Kerstin und ich entdecken eine fatale Ähnlichkeit des einen Musikers mit ihrem taiwanesischen Lieblingspopstar und finden die Stiefel des anderern so geil, dass wir in der Pause an die Plunderstände stürzen, um nach solchem Schuhwerk Aussschau zu halten. Stiefel gibt es zwar nicht, aber Kerstin ersteht einen zünftigen mongolischen Filzhut.
Nach der Pause spielt dann Egschiglen auf und die sind richtig gut! Sie spielen auch Werke zeitgenössischer Komponisten und arrangieren traditionelle Weisen neu. Ausserdem schlängelt sich zu dem einen oder anderen Lied auch eine geschmeidige Maid, deren Beweglichkeit in den Schultern Stefanie und mich vor Neid erblassen lässt. Wem Tan Duns Filmmusik zu "Tiger and Dragon"
oder Yo Yo Mas "Silk Road Journeys" gefallen hat, mag sich auch mit diesen Künstlern anfreunden. Wir jedenfalls erweben die CDs dieser Gruppe, deren Informationsheftchen sich als wahre Kleinodien erweisen. So heißt es zum Lied "Hartai sarlag": Dieser Song ist inspiriert von einer alten Melodie..., die auf den Weiden als Beruhigungslied für die Yak gesungen wird. Oder der Beschreibung eines Liedes über ein traditionelles Gericht folgt das Rezept desselben: Die Ziege wird geschlachtet, der Kopf abgeschnitten. Durch die Halsöffnung werden die Innereien herausgenommen und mit Salz, Zwiebeln und Kräutern abgeschmeckt. Dann werden sie, zusammen mit heiß glühenden Steinen wieder in die Ziege hineingefüllt. Dann wird die Ziege von aussen gebraten. Guten Appetit! Klasse! Bestimmt der Kracher auf der nächsten Grillfete. Es lebe die deutsch- mongolische Freundschaft.

Samstag, August 25, 2007

Muss haben!

Eine Glotze an der Badewanne? Geil! Von so was hat mir meine Freundin Elli schon aus Japan berichtet. Was für ein Traum. Ermattet nach einem harten Arbeitstag oder durchgefroren nach ein paar Stunden am Bruchweg im Winter ins Schaumbad sinken und sich vollkommen dem sinnlosen Medienkonsum hingeben. Die Dinger sind spritzwasserfest und der Rahmen besteht aus V2A- Stahl. Angeblich auch von Laien problemlos zu installieren. Hätten wir das doch schon vor unserer Satellitenverkabelungsaktion gewusst! Schönheitsfehler: Das Teil kostet ca. 1.500 €.

Freitag, August 24, 2007

Heimspiel

Nach der beschämenden 2:1 Niederlage gegen Angstgegner Greuther Fürth am letzten Wochenende spielen die Mainzer heute wieder im heimischen Bruchwegstadion, das jetzt "Coface- Arena" (!) heißt, gegen den Mitabsteiger Borussia Mönchengladbach. Als ich nach der Arbeit an der Straßenbahnhaltestelle warte, stehen neben mir vier 05er Fans mit einem Fass Bier unter dem Arm, die mir lauthals Fangesänge ins Ohr grölen. Im Stadion finde ich das ja auch noch ganz nett und singe dann auch gerne mal aus voller Kehle mit, aber wenn ich gestresst von der Arbeit komme oder zu schlafen versuche, kann das mitunter etwas lästig sein.

Da die anderen Mädels keine Zeit zum Training haben (Dauerkarte 05/ Betriebsausflug/ Museumsuferfest) hocke ich zu Hause vor der Glotze/ dem Rechner und verlasse mich auf meinen Spielstandsindikator Domsgickel und den SMS- Service von Elli, die das ganze vor Ort geniessen darf. Schon nach wenigen Minuten erschallt wiederholt Jubelgeheul. Zur Halbzeit führen wir 2:0, in der zweiten Halbzeit fallen nochmals zwei Tore für uns, Mönchengladbach erzielt in der 73. Minute noch einen Ehrentreffer. Also, wenn wir jedes Heimspiel 4:1 gewinnen, dürfte dem direkten Wiederaufstieg eigentlich nichts im Wege stehen. Was für ein schöner Start ins Wochenende!

Montag, August 13, 2007

Punk´s not dead #2

In der Reihe "Für immer Punk" zeigt das ZDF heute um 0.00 den Auftaktfilm "Punk in Dschungel".

Der Dokumentarfilm "Punk im Dschungel" begibt sich mit der schwäbischen Punkband "Cluster Bomb Unit" auf eine Reise durch Indonesien. Wir entdecken eine junge Generation zwischen islamischer Tradition und westlichem Lifestyle und erleben Popmusik als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen.

Na, da bin ich aber mal gespannt! Weder kenne ich besagte Band, noch kamen mir die Indonesier bei meinem letzten Besuch sonderlich punkig vor. Mit Indonesien verbinde ich eigentlich ständig diskret im Hintergrund bimmelde Gamelan- Musik. Aber wahrscheinlich war ich auch nur an den falschen Orten.

Auftaktsieg

Erbost muß ich feststellen, dass die Spiele der zweiten Bundesliga doch nicht im freien Fernsehen übertragen werden. Mann, das war vor drei Jahren aber noch anders! Also bin ich wie bisher auf die Geräuschkulisse aus der Kneipe gegenüber und den Teletext angewiesen. Dem Gekreische nach sieht es ganz gut aus, schon nach fünf Minuten steht es 1:0 für den FSV und so geht das trotz dreier verletzter Stammspieler fröhlich weiter. Schließlich deklassieren die 05er den TuS Koblenz verdient mit 4:1, das Gegentor wird den Koblenzern in der 72. Spielminute geschenkt. Ein größeres Torfeuerwerk bietet die Begegnung FC Augsburg gegen den TSV 1860 München, die 2:6 endet. So stehen wir jetzt hinter München an Platz 2 der Tabelle, kein schlechter Auftakt. Weiter so!

Freitag, August 10, 2007

English for runaways

Da der Anglizismusartikel offensichtlich ein Ankommer war, hier ein Beweis dafür, dass auch andere Völker sich mit dem richtigen Gebrauch der englischen Sprache schwer tun. Und wer anders als unsere chinesischen Freunde könnten mit leuchtenderem Beispiel vorangehen?
(Gefunden auf www.shanghaiist.com)

Bundesligastart 2007/ 2008

Die fußballose Zeit hat endlich ein Ende, denn heute startet die Bundesliga wieder. Der Stachel der Zweitklassigkeit sitzt immer noch tief und für uns Mainzer bedeutet das jetzt auch eine radikale Änderung unserer Fernsehgewohnheiten. Vorbei die Zeit, als man sich Samstag nachmittag bei irgendwelchen Freunden mit Premiere- Decoder einzeckte oder in muffige Kneipen rannte. Jetzt kommen die Spiele wieder im freien Fernsehen, und das Sonntags. Wir empfangen am Sonntag um 14.00 den TuS Koblenz und ich bin mal gespannt auf den neuen Kader. Persönlich glaube ich ja nicht, dass wir den direkten Wiederaufstieg schaffen. Aber das will nichts heißen, bin ich doch der personifizierte Zweckpessimismus. Außerdem sehe ich dem Auftritt des Bundesliganeulings SV Wehen- Wiesbaden mit einer gewissen Neugier entgegen, bietet sich doch hier eine hervorragende Gelegenheit, bei schlechten Leistungen des Teams die Wiesbadener an sich zu verhöhnen und zu demütigen. Die Steilvorlage liefert die Wehener Führungsebene: Zum Bundesligaauftakt feuern die erstmal ihren Trainer. Das geht ja schon gut los.

Alle Macht den Fledermäusen!

Fledermaus rettet Dresdner Weltkulturerbe
Buchstäblich in letzter Minute hat das Dresdner Verwaltungsgericht den Baubeginn der Waldschlösschenbrücke gestoppt. Grund ist der Schutz einer Fledermausart, der Kleinen Hufeisennase.

Dresden - Das Tauziehen um den Bau der Waldschlösschenbrücke durch das Unesco-geschützte Dresdner Elbtal nimmt kein Ende. Vorläufiger Stand: Die Brücke wird vorerst nicht gebaut - obwohl eigentlich am kommenden Montag die Arbeiten beginnen sollten. Ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Dresden bestätigte dies auf Anfrage. Das Gericht begründete das Urteil mit dem lückenhaften Wissensstand über die "Kleine Hufeisennase", einer geschützten Fledermausart. Auch für vorgesehene Schutzmaßnahmen wie etwa eine insektenfreundliche Beleuchtung sei nicht ausreichend belegt worden, dass diese nachhaltig greifen würden.
hoc/dpa/AP

Mittwoch, August 01, 2007

Andere Länder, andere Sitten

An anderer Stelle habe ich ja schon das Konzept des täglichen Photo- Blogs vorgestellt. Das gibt es natürlich nicht nur für Mainz, sondern auch für andere Städte. Der Erste eines Monats ist immer ein sogenannter Themen- Tag. Heute waren die Blogger aufgefordert, ein typisches Frühstück ihrer Region abzubilden. Als ich mir die Seite der singaporeanischen Blogger anschaute, war ich zunächst etwas unangenehm berührt, schienen sich doch alle Klischees über asiatische Speisegewohnheiten schauerlich zu bestätigen. Nach näherer Betrachtung des Bildes und der Lektüre der textlichen Erläuterungen war ich dann aber doch erleichtert.