Dienstag, Oktober 23, 2007
Bizarr
Dass das Netz ein Hort von Spinnern ist, war mir ja klar. Aber dass es tatsächlich Leute gibt, die nach der Phrase "ich durfte meine cousine rasieren" suchen und mein blog dann an 12. Stelle erscheint, berührt mich dann doch etwas unangenehm.
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Uffbäpper ...und ausserdem, bizarr
Mittwoch, Oktober 17, 2007
Blauer Dunst
Gebabbelt: Bat um 21:15 0 Kommentare
Uffbäpper ...und ausserdem, meenz
Montag, Oktober 15, 2007
Muss haben! #2
Gebabbelt: Bat um 21:58 0 Kommentare
Uffbäpper kleinod, muss haben
Anglizismushölle
Ich kann mir richtig vorstellen, wie das in der Agentur gelaufen ist:
Werbetexter 1: "Scheiße, morgen müssen wir die Scheiß- Lufthansa- Kampagne vorstellen! Und mir fällt echt nix ein!" Werbetexter 2: "Hey, komm, lass uns ´ne Line durchziehen und ein paar Psylos mit Rotwein runterspülen, dann wird es schon gehen." (Beide Werbetexter ballern sich die Birne zu.) Werbetexter 1: "Hey, jetzt habe ich ´ne echt geile Idee: Wir verstümmeln einfach ein paar englische Begriffe so lange, bis es sich drollig anhört, hauen ordentlich Umlaute auf die Vokale und alle werden denken, das wäre Deutsch. Rafft eh keiner, wer zum Teufel spricht schon deutsch!" Werbetexter 2: "Geeeiiiillll!!!"
Leider gibt es keine Institution, bei der man eine derartige Vergewaltigung der englischen oder der deutschen Sprache anzeigen kann. Da wünscht man sich doch, die Gesellschaft für deutsche Spache wäre mit einer Abteilung furchtloser Rächer ausgestattet, die nach Ruchbarwerden solcher verabscheuungswürdigen Fehltritte sofort in die weite Welt hinauszögen, um an den Übeltätern grausame Rache zu üben. Vielleicht sollte ich den Damen und Herren mal die Dienste unserer WuShu- Abteilung anbieten, für entsprechende Spesen würden wir solche Dienste doch gerne übernehmen.
Gebabbelt: Bat um 21:07 0 Kommentare
Uffbäpper deutsch für anfänger
Montag, Oktober 08, 2007
Heimzus
Morgens beladen wir Stefanies Karre bis zum Achsbruch mit Gepäck, Wein, Spezereien und Töpferwaren, verabschieden uns herzlich von allen unseren Lieben und klauen noch vom Granatapfelbaum im Vorgarten einige Früchte. Pünktlich um 9.00 starten wir zu unserer 1.000 km Frankreichdurchquerung in Richtung Heimat und brauchen mit Pinkel- und Zigarettenpausen elf Stunden. Ich finde es ziemlich interessant, die Veränderung der Landschaft zu beobachten. Außerdem eine Lehrstunde in Geographie, denn ich hatte seit meiner Schulzeit da wohl doch so einiges vergessen.
Gebabbelt: Bat um 23:40 0 Kommentare
Uffbäpper 05, reisen bildet
Traue nie einer Distel
Mit leicht brummendem Schädel besichtigen wir noch einen ganz netten Ort namens Pezenas und fahren anschließend weiter an den Lac du Salagou.
Aus unserer Wandertour wird allerdings nichts, da ein heftiges Gewitter über der Region tobt. Noch nicht einmal die Schönheit der Landschaft können wir bewundern, weil man die Hand vor Augen nicht mehr sieht. So viel zum Thema Disteln und Wettervorhersagen. Bleibt den Einheimischen zu wünschen, dass sie wenigstens zur Abwehr von Schwarzer Magie taugen. Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass unsere in Wudang Shan an ihrem Gongfu arbeitenden Schätzchen bestimmt noch viel beschissenere klimatische Unwidrigkeiten erdulden müssen.
Immerhin schlagen wir uns wacker über Landstraßen zu einer Weinkooperative, wo ich eine Kiste des gestern bei Harald ausgiebig konsumierten vorzüglichen Rotweins erwebe. Unterwegs erhalten wir einen schauerlichen Eindruck vom Zustand französischer Landstrassen nach Starkregenereignissen, aber Stefanies Karre ist zum Glück wasserdicht.
In einem Supermarkt räumen wir noch staubsaugerartig die Regale mit regionalen Produkten leer, fahren nach Hause und wandern noch ein wenig. Die Potterien haben wegen des miesen Wetters erst gar nicht aufgemacht, gut also, dass wir schon gestern unsere Kauflust befriedigt haben.
Abends dann wieder Pizzeria, deren Bedienung anscheinend zügig die gesamte männliche Bevölkerung des Dorfes darüber informiert hat, dass die beiden deutschen Schnallen wieder da sind. Jedenfalls scharen sich in der benachbarten Bar, in der wir mit der mittlerweile zu uns gestoßenen Heike noch einen Absacker nehmen, unauffällig Männer um uns. Da wir offensichtlich die Trinklaune der Kerle fördern, gibt uns der Wirt fleißig einen Pastis nach dem anderen aus und wir parlieren fröhlich mit den einsamen Herzen. Das heißt, Heike und Stefanie parlieren und ich beschränke mich in Unkenntnis der französischen Sprache darauf, lieblich zu lächeln, meine blonde Mähne zu schütteln und schlau zu gucken. Für mich klingt es, als seien die beiden Mädels voll die Französisch- Fackeln, aber anscheinend gibt es immer wieder drollige Missverständnisse. Heike versucht dem Wirt zu erklären, dass es in dem Mainzer Dialekt etliche französische Lehnwörter gibt, was ungläubig zur Kenntnis genommen wird. Na ja, vielleicht war ihre Abhandlung zur Entstehung des Begriffes „Fisimatenten“ etwas schwer nachvollziehbar. (Scheiße, dass ich da die Geschichte vom Mainzer Schinken noch nicht kannte, die erschien während meiner Abwesendheit in der Zeitung. Was für großartige interkulturelle Brücken hätte man schlagen können, wenn wir mit französischem Liedgut über unsere Heimatstadt hätten aufwarten können!) Der Wirt meint, die deutsche Sprache klinge zu hart. Das denken sowieso ja fast alle (nicht nur) aus dem romanischen Sprachraum, aber ich hätte ihm doch gerne gesagt, dass für deutsche Ohren Französisch ziemlich schwul klingt. Vielleicht doch ganz gut, dass ich dieser Sprache nicht mächtig bin. Da wir am nächsten Tag die Heimreise antreten und fit sein wollen, lehnen wir dankend die Angebote der Junggesellen, uns noch einen Pastis auszugeben, ab. Außerdem sind wir mittlerweile aus dem Alter raus, in dem man uns mit Gratis- Alkohol noch ködern konnte. Unsere Verehrer sind ganz traurig, aber wir bleiben hart.
Gebabbelt: Bat um 22:25 0 Kommentare
Uffbäpper reisen bildet
Zwei Schnallen und ein prall gefülltes Portemonai
Das Kaff heißt St. Jean de Fos, hat beachtliche 1.400 Einwohner und nennt sich „Village de Potiers“. Aha. Ein Töpferdorf also. Wie immer, wenn mindestens zwei Schnallen im Ausland unterwegs sind, wird das Tagesprogramm schnell weniger vom Abklappern touristischer Höhepunkte als vielmehr von der Jagd auf schöne Dinge bestimmt. In unserem Appartement liegt ein farbiger Prospekt mit einem Lageplan aller Potieren (durch die unheilige Allianz von Stefanies Huddeligkeit gepaart mit meiner hartnäckigen Verweigerung der französischen Sprache wird daraus „Potterie“) und den Bildern ihrer Produkte aus und natürlich haben wir gleich unsere Favoriten. Alle Töpfer stellen ihr Zeugs auch im „La maison des potiers“ aus, das aber erst nachmittags öffnet. Aber wir verschaffen uns durch einen Blick durch die Fensterscheiben schon mal einen Eindruck.
Gebabbelt: Bat um 21:56 0 Kommentare
Uffbäpper reisen bildet
Terra incognita
Gähnende Langeweile! Alle meine Taiji-, Chat-, Mail- oder sonstige Gespielen halten sich entweder in China, Südfrankreich oder sonst wo auf oder sind beruflich unterwegs.
Gebabbelt: Bat um 21:29 0 Kommentare
Uffbäpper reisen bildet
Montag, Oktober 01, 2007
Fußball ist ein Spiel mit 22 Spielerinnen und am Ende gewinnt immer Deutschland
Ich persönlich habe mein Interesse für den Frauenfußball vor ca. vier Jahren entdeckt, als ich mir das Testspiel der damaligen Elf (und späteren Weltmeisterinnen) gegen China anschaute, da in der Glotze absolut nichts anderes lief. Ich war angenehm überrascht über den Spielwitz und den erfrischenden Offensivfußball, den die Damen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen da boten. (Zur Erinnerung: Die waren ein Jahr zuvor bei der WM in Japan/ Südkorea mit mehr Glück als Verstand ins Endspiel gekommen und dann an Brasilien gescheitert.)
Wegen der Zeitverschiebung konnte ich mir leider keines der Spiele der Damenelf bis auf das gegen Nordkorea anschauen, das ich aber sehr spannend fand und das mich durch eine sehr ordentliche Leistung unserer Mannschaft beeindruckte. (Fast noch beeindruckender fand ich die mit Einheitshaarschnitt auflaufenden Nordkoreanerinnen, die wirklich alle gleich aussahen. Eine Armee von Klonen.)
Sonntag dann das Endspiel gegen Brasilien.
Ein Blick auf die Mannschaftsaufstellung der Gegnerinnen lässt mich ahnen, dass ich dieses Team ähnlich unsympathisch wie die Herrenmannschaft finden werde. Die feinen Damen spielen nämlich bis auf eine Spielerin ausschließlich mit Künstlernamen. Dieser Eindruck bestätigt sich, als die Bilder aus dem Spielertunnel gezeigt werden: Während unser Team ruhig und konzentriert auf den Einmarsch ins Stadion wartet, tanzen diese blöden Schlampen, als hätten sie den Pokal schon gewonnen. Mit vor Hass brennendem Herzen wünsche ich unserer Mannschaft nicht nur den Sieg, sondern die Vernichtung und Demütigung unserer Gegnerinnen.
Das Spiel ist gleich von Beginn an sehr temporeich. Die Brasilianerinnen spielen ziemlich unsportlich und stören mit vielen kleinen Fouls, Schwalben im Strafraum und ähnlichen Nettigkeiten. Beide Teams vergeben Torchancen, in der 24. Minute knallt Daniela einen Ball an den Pfosten, war das knapp! In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit ist Brasilien leider klar die bessere Mannschaft, schaffen es aber nicht, zu verwandeln. Also, 0:0 zur Halbzeit. Nach der Pause lassen sich die Deutschen dann aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen: Sie gehen aggressiv in die Zweikämpfe und spielen entschlossener. In der 52. Minute die Erlösung: Birgit Prinz zieht durch und schießt das 1:0. Die Brasilianerinnen geben jetzt natürlich alles, spielen wütender, verbissener. In einem Anflug von Sachverstand sage ich zu meinem Gatten: „Mensch, jetzt müssen unsere aber echt aufpassen, dass die im Strafraum keinen Scheiß bauen und den blöden Schnallen noch einen Elfer schenken“, da passiert es auch schon: 62. Minute, Foul von Annike Krahn an Marta, den Brasilianerinnen wird völlig berechtigt ein Strafstoß zugesprochen. Als Nadine Angerer den von Marta zugegebenermaßen beschissen ausgeführten (aber wen interessiert das schon) Elfmeter fast mühelos hält, liege ich vor der Glotze auf den Knien und brülle „GÖTTIN!“ Noch knapp 25 nervenzerfetzende Minuten. In der 86. Minute nickt Simone Laudehr grandios zum 2:0 ein und macht den Sack zu. Vier Minuten Nachspielzeit, jetzt bloß keinen reinkriegen, um den Titel noch dadurch zu veredeln, als einziges Team in der Geschichte der WM ohne Gegentreffer Weltmeister geworden zu sein. Fingernägel abgekaut, Schlusspfiff, Deutschland ist zum zweiten Mal hintereinander Weltmeister. Nadine Angerer schreibt Fußballgeschichte, indem sie mit 540 Spielminuten ohne Gegentor den WM-Rekord des Italieners Walter Zenga aus dem Jahr 1990 bricht.
Gebabbelt: Bat um 21:44 0 Kommentare
Uffbäpper nationalelf, WM 07