Donnerstag, Mai 22, 2008

London # 2

01.05.2008, Donnerstag

Da England hinter unserer Zeit eine Stunde hinterherhinkt (Mist, da hatten wir uns doch gerade an die Sommerzeit gewöhnt) und wir sowieso zumindest in Urlaub nicht gerade die Langschläferinnen sind, stehen wir um 7.00 auf und fummeln uns die uns gestern kostenlos ausgehändigten Frühstücksboxen in die Kauleiste (Cornflakes mit Milch und ein Apfelriegel). Nach ein paar schnellen Aufhübschungsmaßnahmen holen wir dann unseren eigentlich für gestern anvisierten Spaziergang am südlichen Themseufer nach und finden es interessant, dass außer uns dort nur ein paar Bürohengste und Jogger unterwegs sind. Um 9.00 stehen wir vor dem London Eye, einem gigantischem Riesenrad. (Von Stefanie nachfolgend „Golden Eye“ genannt). Eigentlich hatte ich mir geschworen, dieses Ding aufgrund schlimmer Höhenangst unter keinen Umständen zu benutzen, aber jetzt sieht das ja doch nicht so furchtbar aus. Allerdings machen die erst in einer Stunde auf, deswegen flirten wir erstmal mit den Bewachungs- und Kartenabreißschergen und laufen dann doch über die London Bridge an das andere Themseufer.

Ich hatte ganz vergessen, wie freundlich und spritzig die Engländer zumindest in ihrem eigenen Land doch sein können. (Wenn man sie nicht gerade auf die Leistung ihres Fußballteams anspricht. Nun, die Konversationen an diesem frühen Morgen versöhnen mich jedenfalls wieder mit diesem Land, das ich einst so sehr geliebt habe, dass ich mir zügig deren Sprache draufgeschaufelt habe und dort leben wollte.

Kleines Besichtigungsprogramm, mit schmerzverzerrtem Gesicht 10 Pfund für die Besichtigung von Westminster Abbey abgeledert (Museen sind für lau, für Kirchen bezahlt man? Verrückt!) lohnt sich aber, weil heute der College Garden aufhat und der ist wunderschön.

Nach so viel Kultur schnappen wir uns einen Bus und widmen uns dem wirklich wichtigen Teil unseres Besuches: Einkaufen.

Da ich noch grob in Erinnerung habe, dass ich meine wirklich abgefahrenen Fummel damals an einem Ort erworben habe, dessen Bestandteil „Market“ war, geht es zum erstmal zum Camden Market. Der Bus fährt nebenbei noch einige touristische Sehenswürdigkeiten ab und passiert die Regent Street, deren Anblick Stefanie fast außer Rand und Band geraten lässt. Vor allem, als sie ein paar Läden wie Zara, H&M, Esprit etc. entdeckt, die wir hier auch haben. Aber erstmal Camden Town. Und da gibt es immer noch abgefahrene Fummel, auch wenn sich bei mir kein Widererkennungseffekt einstellt. (Muss dann wohl doch Kensington Market gewesen sein. Und außerdem bin ich 22 Jahre älter, mit dem Zeug würde ich mich heute nicht mehr so ohne weiteres auf die Straße wagen.) Wir entdecken einen Laden, der sich auf Klamotten für Raver spezialisiert hat und –Freunde, ich sage euch- so was habe ich echt noch nie gesehen! Mit diesem Fummel könnte man glatt mehrere Science- Fiction Filme ausstatten, leider darf man nicht fotografieren. (Auf die Idee wäre ich sowieso nicht gekommen, da mir einfach die Kinnlade runterklappt und für die nächste halbe Stunde so verharrt). Stefanie und ich wurden von dem Laden magisch angezogen, weil gut von außen sichtbar mehrere Borg- Alkoven zu sehen waren. Selbstverständlich muss man als Trekkie dann auch da reingehen. Überwältigt von dem Sinnesrausch erstehe ich sogar ein T- Shirt. (Selbstverständlich ist die Umkleidekabine ebenfalls einem Borg- Alkoven nachempfunden und ich höre aus dem Nachbaralkoven einen der schlechtesten Piraten- Witze des Jahrhunderts.

Lecker Mittagessen beim Inder, anschließend werden Regent- und Oxford Street abgearbeitet. Ich begehe den Fehler, Stefanie auf die Drogeriekette Boots hinzuweisen, was ausgiebiges Ausprobieren der diversen Kosmetika zur Folge hat. Wir finden zügig auch beide Lippenstift/ Augen Make- up, beschließen aber, das zunächst einmal nicht zu kaufen, schließlich gibt es Boots an jeder Ecke.

Neben Boots befindet sich ein Bearded Pappa (Spezialität: Windbeutel mit sauleckerer Füllung, das kennen wir aus Shanghai. Ali war da quasi Stammkunde.) Also, noch ein Windbeutel, aber die hier sind nicht so gut wie die in China.

Nach einem Tag der totalen Reizüberflutung schleppen wir uns abends in ein sehr nettes Restaurant neben unserem Hotel und laben uns an großartiger Pizza und Rotwein. Wir sinken früh erschöpft in unsere bequemen Betten, schließlich wollen wir morgen English- John treffen und fit sein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es gibt amüsantere Dinge, als Leute zu verhauen.