Klasse Wetter, Shanghai wirft für Stefanie noch mal alles an den Start. Xiao Lu sieht heute schon viel besser aus und Stefanie wird ihr Geschenk (Schokolade und Thera- Band) an ihn los. Bin mal gespannt, was er dazu sagt, denn er hatte sich mir gegenüber mal beim gemeinsamen Fernsehen bewundernd über die Trainingsmethoden chinesischer Hochleistungssportler ausgelassen und erwähnt, dass er gerne so ein Band hätte, es allerdings noch nicht gefunden habe. Da er sein Geschenk aber nicht vor uns auspackt, werde ich das wohl erst nächste Woche erfahren. Der liebeskranke Jud stellt sich auch noch ein, heute keine nervige Maid. Also ordentlich Anwendungen und Tui Shou. Locke und ein Kumpel des Meisters schauen auch noch vorbei, wenn Getobe angesagt ist, sind halt alle gerne dabei. Der Kumpel war wohl früher mal Gewichtheber und genauso sieht er auch aus. Fast 1,90 m groß und echt massig. Noch ein anderer Typ mit Glubschaugen kommt dazu, der würde wohl auch gerne unterrichtet werden. Aber das lehnt der Meister ab, der Typ hat seiner Ansicht nach kein gutes Herz.
Xiao Lu rangelt auf Geheiß des Meisters mit dem Gewichtheber. Ob das wohl gut geht? Schließlich wiegt der Gewichtheber mal locker 20 Kilo mehr als er. Drei Minuten später sitzt der Gewichtheber auf dem Arsch. Xiao Lu rockt. Glubschauge und der Gewichtheber ringen noch ein wenig miteinander, während wir uns umziehen und zuschauen. Letzte Fotos von lieben Freunden werden geschossen und das war es denn jetzt endgültig für Stefanie dieses Mal. Herzliche Umarmung vom Meister, er lacht und haut sie kernig auf die Schulter. Obwohl ich sehr bekümmert darüber bin, dass Stefanie morgen abreist, bin ich doch sehr froh über die Tatsache, dass ich nächstes Wochenende wieder dieses Programm hier im Park haben kann. Was war ich die vergangenen Jahre nach solchen Lektionen traurig, wieder nach Deutschland zurückkehren zu müssen und jetzt ist alles anders. Als wir zum Ausgang schlendern, fragt Xiao Lu Stefanie, ob sie denn nächstes Jahr wieder käme? Och, vielleicht dieses Jahr schon. Würde mich freuen. Am Parkausgang lässt sich sogar Xiao Lu zu so etwas wie einer Umarmung hinreißen.
Mittagessen mit Jud, der sich von uns weiblichen Rat zu seinen Beziehungsproblemen holt. Ob ihm gefällt, was wir zu sagen haben, steht auf einem anderen Blatt. Tja, so ist das Leben.
Nachmittags fahren Stefanie und ich in das Red Town Kunstzentrum in der Huaihai Lu. War hier über Neujahr Tote Hose, ist jetzt gut was los. Im Museum eine Ausstellung über zeitgenössische chinesische Kunst der letzten zwanzig Jahre, interessante Entwicklung. Einer der Künstler hält gerade vor begeisterten jungen Chinesen einen Vortrag, den wir uns allerdings wegen mangelnder Sprachkenntnisse schenken. Stefanie findet den Skulpturengarten auch nett. Somit haben wir jetzt alle Sachen, die ich ihr hier in Shanghai zeigen wollte abgefrühstückt, gut so. Auf dem Weg zur Metro stolpern wir dann auch noch über den Blumenmarkt und ich bedauere zum ersten Mal, keinen Balkon zu haben.
Eigentlich wollten wir ja noch im Barbarossa saufen, haben aber beide irgendwie keine Lust. Mir ist das Herz schwer und Stefanie schon in Reisestimmung. Zu Hause schmeißt Stefanie ihr letztes Zeug in den Koffer, wir machen uns es mit Knabbereien gemütlich und schauen „Gong Fu“. Der heilige Stephen Chow schafft es auch diesmal, meine Stimmung aufzuhellen. Früh ins Bett, schließlich will Stefanie morgen schon um 6.00 aufbrechen. Kann auf einmal ganz gut nachvollziehen, wie Jud sich jetzt fühlt, auch wenn das nicht ganz das selbe ist.
Donnerstag, April 29, 2010
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Gebabbelt: Bat um 17:52
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