Dienstag, Januar 15, 2008

01.12.07, Samstag

Wiedersehen

Ekeliges Frühstück, dann werden wir in das gegenüberliegende Sportcenter gescheucht, wo die Meister und ihre Schüler ihre Stile präsentieren sollen. Im Foyer stehen dann auch gleich Wu Mao Gui und Michael, was zu innigen Begrüßungsszenen führt. Michael brüllt unsere Namen und wirbelt uns erst mal durch die Luft. Dem Meister wird die Schnapsflasche und Michael die Star- Trek- Pflaster ausgehändigt, dann müssen wir uns erst mal 2 Stunden Demonstration in einer arschkalten Halle anschauen. Gleich zu Anfang aber der Auftritt des Country- Stars Jim Lauderdale, der auch am Camp teilnimmt, George überschwänglich dankt und dann einen seiner Songs zum Besten gibt, was aber anscheinend keinen wirklich interessiert. Mir fallen bald die Augen aus dem Kopf, als ich diesen Typen sehe: Der trägt einen Country- Fummel mit glitzernden Ying und Yang Symbolen. Das nenne ich mal eine eigenwillige Vereinigung von Osten und Westen!

Nach der Demo dann Mittagessen und wir haben endlich Gelegenheit,
mal mit unseren Meistern zu reden. Ich begrüße Wuji und erkläre ihm in schauderhaftem Chinesisch, dass ich vor dem Abflug sauviel arbeiten musste, mir die Zeitumstellung zu schaffen mache und ich erkältet und müde sei. Wahrscheinlich erkennt er nur die Schlüsselworte „Viel Arbeit“, „Erkältung“ und „müde“, jedenfalls nickt er verständnisvoll. Als Wu Mao Gui mich entdeckt, winkt er mich brüllend an seinen Tisch, nötigt mir Bier und schlimme chinesische Zigaretten auf und demonstriert seine im Laufe des vergangenen Jahres erlernten Englischkenntnisse. (Wir hatten ihm ein Lehrbuch und eine CD geschenkt.) Mann, was freue ich mich, diesen Typen wieder zu sehen.
Nach dem Essen werden die mittlerweile vollzähligen Campteilnehmer in Busse getrieben und in ein hübsches Wasserdorf gekarrt, wo George es sich nicht nehmen lässt, in jeden einzelnen Bus einzusteigen und die Insassen per Megafon zu „Dont buy Shit“ zu ermahnen. (Dies sollte zu einer Schlüsselphrase des Camps werden.) Stefanie und ich nehmen diese Ermahnungen milde lächelnd hin, denken wir doch, als alte Chinareisende schon sämtlichen Shit dieses Landes gekauft zu haben. Kurz vor Abfahrt entdecken wir einen Laden mit traditionellen chinesischen Musikinstrumenten und Stefanie versucht sich auf der Erhu, ein Instrument, an dem sie als Cellospielerin schon lange Interesse hatte. Wir verlassen den Laden, drehen nach 50m wieder um und nach zähen Preisverhandlungen erwirbt Stefanie dieses Gerät. (Nachfolgend nur noch „Arschgeige“ genannt.) Jaja, Hochmut kommt vor dem Fall.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich bin dir ja soooo dankbar, jetzt kannst du ruhig wieder eine weile so tun, als ob es den blog garnicht gäbe, damit ich dir, neugierig wie nich bin, regelmäßig deine besucherzahl hochtreiben kann.

wahooooo - I am Legend

Bat hat gesagt…

Abwarten, mein Freund, dieser Engel hat noch mehr in der Hinterhand...und hält die Spannungskurve immer schön hoch.
Und was Besucherzahlen hochtreiben angeht: Wer von uns beiden spannt denn seine Leser mit krausem Zeugs auf die Folter?