Vor ein paar Tagen habe ich hier über meine Punk- Vergangenheit geschrieben. Was ich fast völlig verdrängt habe, ist die Prä- Punk Zeit. Dazu muss man sagen, dass ich- obwohl in Hannover geboren und einige Zeit in Konstanz aufgewachsen bin- vor meinem Unzug nach Mainz die meiste Zeit meines Lebens in einem grauenhaften, spießigen Kaff namens Friedrichsdorf im Taunus vor mich dahinvegetieren musste. Da wurde mein Musikgeschmack maßgeblich von den älteren Brüdern meiner Schulfreundinnen geprägt. Aber die haben mir auch beigebracht, auf welchen Sendern geile Sachen laufen. 1980 zogen wir nach Mainz, was für mich in etwa das war wie ein Umzug von einem Kuhdorf in eine Großstadt. Da meine Mutter uns streng preussisch erzogen und äußersten Wert auf korrektes Hochdeutsch gelegt hatte, verstand ich die Eingeborenen hier erstmal überhaupt nicht. Aber gegen Friedrichsdorf war Mainz cool. Und das habe ich zügig ausgenutzt.
Das erste "richtige" Konzert in meinem Leben war Jethro Tull in der Frankfurter Festhalle. Da war ich 15. Und da durfte ich auch nur hin, weil ein paar volljährige Typen mit dabei waren. Und was haben die gemacht? Erstmal noch auf dem Bahnsteig einen durchgezogen. Wenn Mutti das wüsste.Und irgendwie schliesst sich der Kreis: Zu meinem 14. Geburtstag, der letzte, den ich in Friederichsdorf verbracht habe, habe ich mir von XTC deren erstes Werk "Drums and Wires" gewünscht. Jahre später war "Oranges and Lemons" die letzte Platte, die ich mir auf Vinyl gekauft habe.
1 Kommentar:
als ich seinerzeit als zivi einem kollegen von jethro tull vorschwärmte, verstand er jazz total und war erst mal enttäuscht, sowas nicht beim händler zu finden. nachdem der irrtum geklärt war, hat sein cousin dann seine kapelle in jazz total umgetauft. wär geil, wenns die noch gäbe.
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