Donnerstag, September 24, 2009

Angekommen!

24.09.2009, Donnerstag

Wir landen pünktlich in Shanghai, leider ist es sehr diesig. Wegen der Schweinepest werden wir zwar nicht mehr von Leuten in weißen Anzügen besprüht, müssen aber einen albernen Fragebogen ausfüllen. Das kenne ich ja noch von 2006, aber auch da hat das keinen interessiert.
Da ich keinen Bock habe, meinen schweren Koffer vom Stadion ins Sisu zu zerren, gönne ich mir ein Taxi. Mittlerweile fängt es zu regnen an, Mist, dann sind die Jungs wohl nicht im Park. Man will mich in eines der billigeren Zimmer verfrachten, das hatte ich ja auch so gebucht. Ich frage trotzdem mal nach, was denn die schicken Zimmer so kosten und bekomme den offiziellen Preis von 388,- Yuangenannt. Letztes Jahr hätte ich aber 288,- dafür bezahlt, entgegne ich. „Oh, wollen Sie lieber ein schickes Zimmer? Dann können sie das für 288,- Yuan haben.“ Na bitte, geht doch! Dann wird erst mal über meinem Pass gerätselt, die Mädels raffen den Unterschied zwischen Familiennamen und Mädchennamen nicht, außerdem haben sie Schwierigkeiten mit den Umlauten. Sollte ich jemals wieder heiraten, behalte ich meinen Nachnamen, das erleichtert doch einiges.
Mein schickes Zimmer hat auch grandiose Aussicht auf Pudong, was will man mehr! Ich reiße zuerst frischen Fummel aus meinem Koffer, stöpsele den Rechner ans Netz und mache mich hastig frisch. Mit Geschenken beladen schleppe ich mich zur Bushaltestelle, es ist, als sei ich nie weg gewesen. Erfreut stelle ich fest, dass sich auf meiner Verkehrsmittelkarte noch 66,- Yuan befinden, damit komme ich ordentlich weit. Leider ist im Park keiner meiner Leute. Darüber bin ich etwas betrübt, aber die hatten ja auch nicht mit einem Überraschungsbesuch gerechnet.
Also wieder zurück, durch den Lu Xun Park trabe ich zum Handyladen meines Vertrauens, um meine Karte aufzuladen. Da ich mir nicht sicher bin, ob das Ding noch gilt, lasse ich das lieber von geschultem Fachpersonal prüfen. In dem Laden lungern zwei Knülche (einer davon mit katastrophal blondierten Haaren) und ein schwarzer Pudel rum, der naturbelassene Knülch fummelt mit meinem Handy, die Karte gilt tatsächlich noch und wird mit 100,- Yuan betankt. Geht doch nichts über ordentlichen Service. Und ich schwitze wie ein Schwein, mein Gott, ist das schwül hier! Eigentlich wollte ich mir im Sisu Geld aus dem Automaten leiern und Lebensmittel einkaufen, unglücklicherweise ist aber gerade Mittagspause, weswegen es vor Studenten wimmelt. Also lasse ich das erst mal bleiben und schaffe mein zugemülltes Zimmer in die Reihe. Mittlerweile ist auch die Wunderwaffe wieder zu neuem Leben erwacht, so wird gleich mal an den Meister eine SMS geschrieben, ob denn morgen trainiert würde? Während ich aufräume, kommt die Antwort: Ja, entweder morgens um 9:00 im Heping Park oder von 12:00 bis 14:00 im Volkspark. Ob das OK wäre? Ich schreibe zurück, ich sei sehr froh und dann morgen früh im Heping Park. Er schreibt zurück: Gut, dann treffen wir uns morgen Vormittag. Der gute Mann! Hoffentlich regnet es nicht, sonst muss ich mich im Trainingsfummel in die Stadt schleifen. Außerdem kenne ich ja auch die Typen nicht, mit denen er da übt. Andererseits könnte ich mich dann bei der Gelegenheit mit vegetarischen Suppen und Stadtplänen versorgen, auch nicht übel.
Ich vergnüge mich ein wenig im Internet (saulahm und die guten Seiten natürlich gesperrt), chatte mit Lilo und schleppe mich schließlich zum Kohleabsaugautomaten und dann in den Laden, wo ich Grundnahrungsmittel (Wasser, Bier, O- Saft und Chipse) erwebe. Noch mal vor die Hütte zu gehen habe ich keine Lust. Als ich fast wegdämmere, geht Lilos und Yürgens Freundin Tori online, wir verabreden uns Sonntag Abend zum Essen im Vegetarian Lifestyle.Veröffentlichen per mail klappt auch- Bestens! Während sich die Abenddämmerung über Shanghai senkt, fangen die Wolkenkratzer an zu funkeln- Das Leben ist schön! Werde mir gleich ein Bier und ne Tüte Chipse aufmachen und für morgen auf gutes Wetter hoffen, alles wird gut werden.

2 Kommentare:

Ramona hat gesagt…

Na super! Schöne Zeit in Shanghai und gutes Üben !

Anonym hat gesagt…

Wünsche dir auch alles Gute, grüß den Meister von mir und erklär mir bitte, wie du veröffentlichst. (Falls du Kommentare liest)