Dienstag, Januar 12, 2010

Abschied ist ein scharfes Schwert

Bin Freitag zu erledigt, um ein Abschiedstraining zu absolvieren. Deshalb schaut Elli Montags in ihrer Mittagspause vorbei und schenkt mir einen bronzefarbenen Anstecker mit dem Dom, dem Stadtwappen und dem Schriftzug "Mainz". Das Ganze hat sie liebevoll verpackt. Wie lieb von ihr, den werde ich in der Ferne bestimmt oft tragen. Abends kommt Lilo, letzte Gespräche und Klärung von Vereinsangelegenheiten. Sie freut sich schon auf ihren Wudang- Aufenthalt im Mai, dann werden wir uns wiedersehen. Den Flug hat sie jedenfalls schon gebucht. Zum Glück sind wir so ein internationaler Haufen.
Dienstag Morgen wird der mir von Stefanie zu Weihnachten geschenkte Gutschein für eine Schulter-/ Rückenmassage beim Thai eingelöst (war bitter nötig) und ich lasse mein güldenes Haar vom Friseur bearbeiten. Wer weiß schon, was Chinesen damit anstellen! Die Bestätigung der Auslands- Krankenversicherung trifft auch auf den letzten Drücker ein, da hatte ich schon ein wenig Sorge. Prima, jetzt kann ich mich bedenkenlos in Shanghai vor ein Auto werfen. Mein neuer bester Freund, Herr Ma fragt an, wann ich denn am liebsten die Medical Examination machen würde? Er würde dann nämlich schon mal einen Termin für mich klarmachen. Was für ein umsichtiger Mann.
Dann kommt das Schlimmste: Koffer packen! Bin in totalem Streß, die bewegendste Frage ist natürlich, welche und wieviele Schuhe ich mitnehme. Bei meiner Größe dürfte es in China schwierig werden, welche zu kaufen und als Dame von Welt will man ja anständig gewandet sein. Schließlich platzt der Koffer aus allen Nähten und wiegt 32 Kilo, das wird morgen unschön. Tonnenweise Bücher nehme ich im Handgepäck mit, die leckeren Haferkekse müssen zugunsten eines Reiseführers zurückbleiben. Den restlichen Kram kann Stefanie mir ja dann vielleicht im April mitbringen.
Als Henkersmahlzeit gibt es Käsefondue, mir kracht die Schwarte. Grüner Silvaner des Weinguts Wittmann wird entkorkt, den hatten uns die Nachbarn zu Weihnachten geschenkt. Witzigerweise habe ich in meinem alten Büro mann + schneberger (Gute Jungs, nicht der, der mich gefeuert hat) den Umbau und die Erweiterung zweier Kelterhallen für dieses Weingut betreut, da mundet der Wein natürlich doppelt so gut. Nochmal ab in die Badewanne, wer weiß, was ich in Shanghai für eine Klitsche bewohnen werde. Mit Sicherheit eine ohne Badewanne.
Zum letzten Mal für lange Zeit genieße ich bei einem hervorragenden Glas Weisswein ein schnelles und vor allem unzensiertes Internet. Als ich mein geliebtes Mainz Daily Photo aufrufe, bin ich vom Donner gerührt: Herr Burland widmet mir seinen heutigen Post! Selten zuvor in meinem Leben habe ich mich derartig geehrt gefühlt und bin unendlich bewegt. Vielen Dank, jb. MDP allein ist schon Motivation genug, in China einen Weg über die Grosse Brandmauer zu finden. Und vielleicht schaffen wir es bei einem Heimurlaub auch endlich mal, uns am TSOW zu einem Kaffee einzuladen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

再见 Bat, gute Reise und eine tolle Zeit in Shanghai.

*muss wagnity eingeben
** wag es