Mittwoch, Oktober 25, 2006

Putuo Shan, Teil 2

22.10.2006, Sonntag

Um 8:00 sammelt man uns ein und karrt uns zu zwei weiteren Tempeln sowie einer 35m hohen Statue der Guanyin (Noch mehr Stempel auf den Pilgertaschen). Ich traue mich endlich, die mürrische Dame auf ihre schicke Deutschlandtasche anzusprechen und ernte ein freundliches Nicken. Dass auf ihrer Tasche die deutsche Flagge prangt, wusste sie, dass ich Deutsche bin, findet sie interessant. Unsere Reisegruppe verlässt Putuo Shan am Nachmittag, da die Boote offensichtlich überbucht sind oder irgendwas anderes dazwischen gekommen ist, muss ein Teil zu einer anderen Insel und von dort aus mit dem Bus zurück nach Shanghai. Das löst natürlich wieder heftige Unmutsäußerungen bei der Gruppe aus, uns ist das zunächst mal egal, da wir ja noch eine Nacht länger bleiben.

Wir bummeln also erstmal durch den Hauptort und wie das bei Mädels halt so ist, entdeckt eine von uns glitzernden Tand, worauf wir natürlich alle diese Dinge kaufen. Stefanie hält mich mit Mühe davon ab, in einem Fachgeschäft für religiösen Fummel für 5,- € eines dieser coolen Büßergewänder zu erstehen. Lily hält uns jetzt wahrscheinlich endgültig für verrückt.

Wir schleifen Lily am Strand entlang quer über die Insel zu diversen anderen Tempeln und machen dort alles mit, was die Pilger auch tun, z.B. 100,- Yuan- Scheine über heilige Stelen zu rubbeln oder Münzen auf Weihrauchgefäße oder in irgendwelche Löcher zu schleudern. (Soll angeblich ewigen Reichtum, Gesundheit oder die Erfüllung sämtlicher Wünsche bringen, wenn man trifft.) Letztes Jahr haben wir die taoistischen Spielhöllen kennengelernt, interessant zu sehen, dass auch die buddhistische Fraktion über so etwas verfügt.

Lily ist schließlich so fertig, dass Alessandra sie in einen Bus verfrachtet und mit ihr ins Hotel zurückfährt, während Stefanie und ich kernig 11/2 Stunden zurück laufen. Bei unserer Rückkehr hat sich Lily wieder hinreichend regeneriert und aufgehübscht, so dass wir in das selbe Restaurant wie am Abend zuvor einkehren können. Der Laoban erkennt uns auch wieder und zerrt seine entzückende sechsjährige Tochter an unseren Tisch, damit wir mit ihr Englisch üben. Am Ende wird das eher für uns eine Listening Comprehension, denn der süße Fratz spricht auf einem Niveau, auf dem wir mit unserem Chinesisch gerade noch mithalten können.

Zurück im Hotel empfängt uns eine sichtlich nervöse Dame, die uns anweist, unsere Zimmertür bitte nicht zu öffnen, sollte es klopfen, da dieses Hotel eigentlich nicht für Ausländer zugelassen sei.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

weil ich sowas immer gerne weiß und vielleicht auch manch anderer, hier die Landkarte dazu