Mittwoch, Oktober 18, 2006

Ruhetag

15.10.2006, Sonntag

Eigentlich war für heute heftiges Lernen angesagt, aber als ich um 8:00 in diesem fiesen, dunklen Loch erwache, habe ich keine Lust, aufzustehen. Um 9:30 schließlich quäle ich mich aus dem Bett und versuche halbherzig, ein wenig die Grammatik durchzuarbeiten. Schließlich halte ich es nicht mehr aus, stopfe die Bücher in die Tasche und suche draussen nach einem netten Ort, finde aber keinen. Nun ist die Hungqiao Lu ja nicht gerade der Nabel Shanghais, leider gibt es in der Nähe nicht mal einen Park oder irgendwas anderes Nettes. Also scharre ich verzweifelt an Stefanies Tür, sie hat ebenfalls Lust auf Frischluft (sofern man hier von sowas reden kann), wir tigern ins Einkaufszentrum, laben uns an Nudelsuppe und bummeln durch die Geschäfte. Dabei entdecken wir einen genialen Laden, der total abgefahrene Computermonitore verkauft, so zum Beispiel für den Fast- Food Freund in Form einer roten Frittentüte oder für den Fussballfan in Form eines Fußballfeldes. (Das wäre was für dich, Elli). Mein absoluter Liebling ist natürlich ein riesiger Batman, in dessen einer Schwinge der Monitor untergebracht ist. Als wir entzückt versuchen, diese Sachen zu fotografieren, schießt gleich ein Bediensteter herbei, der uns das untersagt. Naja, im Land der Produktpiraterie sind die wohl etwas dünnhäutig mit sowas.

Nach diesem kleinen Ausflug klappt das Mittags dann auch mit dem Lernen, weswegen wir uns Abends mit einen kleinen Spaziergang (3/4 Stunde) zu Sascha´s belohnen, wo wir auch noch rechtzeitig zur Happy Hour eintreffen. Sascha´s hat einen wunderschönen, ruhigen Garten, der einen die Hektik der Großstadt vergessen lässt und wir sind im 7. Himmel. Nach dem Genuss einer hervorragenden Pizza und mehreren Gläsen anständigen Weines beschließen wir, unser Projekt „Diesmal schaffen wir es nach Putuo Shan“ mal wieder anzugehen. Putuo Shan ist eines von Chinas vier budhistischen Hauptheiligtümern und befindet sich auf einer winzigen Insel. Uns wurde das als der Himmel auf Erden beschrieben. Da wir das letztes Jahr schon nicht geschafft haben und Stefanie das Jahr davor auch nicht, wollen wir es diesmal unbedingt auf die Reihe kriegen. Beschwingt vom Wein machen wir uns auf den Heimweg, verlaufen uns promt und brauchen fast eine Stunde.

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