Freitag, Oktober 09, 2009

Business as usual #3

09.10.2009. Freitag


Vormittags:


Die Staatsferien sind vorbei und das merkt man auch deutlich am Straßenverkehr. Heute sind nur Oskar und ich da, später kommt dann noch Xiao Dou, der junge Mann, den ich noch von letztem Jahr kenne. Da werden wieder viele Anwendungen geübt, die der Meister ausgiebig erklärt. Ist für Oskar natürlich blöd, aber den scheint das nicht zu stören. Für mich klasse, denn Xiao Dou ist sehr ambitioniert und stellt schlaue Fragen, von denen ich auch profitiere. Dem Meister geht es nach der gestrigen Pause anscheinend wieder prächtig, allerdings haben seine beiden Katzen ihm das Bein zerkratzt. Selber dran schuld, er geht mit den Tieren manchmal ganz schön ruppig um. Da er heute wieder zum Arzt muss, machen wir früher Schluss. Ist mir nicht ganz unrecht, denn ich habe letzte Nacht sehr lange mit Ali gechattet und bin hundemüde.


Nachmittags/ Abends:


Kann nicht schlafen und stinke deswegen beim Nachmittagstraining mit Xiao Lu ganz schön ab. Ich glaube, so schlecht war ich noch nie. Na ja, werde die Form ja wohl noch in den Griff kriegen. Ich versuche, Xiao Lu als Dankeschön zum Essen einzuladen, was der aber ablehnt. Nein, das ginge nicht. Ich hätte jetzt schon so viel Geld ausgegeben, um herzukommen, ich sei ja nur eine arme Studentin, da ginge das nicht. Verstehe einer die Chinesen!

Nach dem Training eile ich in das Elektronikkaufhaus, die Frau von gestern ist nicht da. Ich wedele aber mit meiner Quittung, ein wenig Gekreische zwischen den Standbesitzern und siehe da: Meine Akkus sind da! Wahnsinn. Die Frau vom Stand ruft die andere Frau von gestern zur Sicherheit noch mal an, ob ich denn wirklich Vorkasse geleistet hätte. Ja, alles klar. Man darf sich das hier nicht so vorstellen wie bei uns einen Elektronik- Fachmarkt. Dies hier ist ein ziemlich vergammeltes Gebäude, in dem sich auf zwei Etagen diverse Stände befinden. Unten ist die Computerabteilung, oben die für Mobiltelefone. Alles sehr provisorisch. Dass in diesem ganzen Chaos was klappt, ist eigentlich kaum vorstellbar. Na ja, China halt.

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