Samstag, Oktober 03, 2009

Mittherbstfest

03.10.2009, Samstag

Vormittags:

Konnte kaum schlafen, da nebenan die Chinesische Reisegruppe fröhlich lärmend bis in die Puppen feierte, dann hielt mich eine sirrende Mücke wach. Das blöde Biest hat mich auch gestochen, weswegen ich mich ständig sehr undamenhaft an diversen Körperteilen kratzen muss. Heute ist mal das linke Auge zugeschwollen, zum Glück nicht so schlimm wie neulich das rechte. Geht dann auch ziemlich schnell wieder. Na, jetzt sind beide Augen durch, zum Glück habe ich ja nur zwei.

Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein über Shanghai, angenehme Temperaturen- das wird ein schöner Tag. Bin früh im Park zum Aufwärmen mit Xiao Lu, außer uns beiden kommen keine weiteren Schüler. Heute vor vier Jahren habe ich ihn und Meister Wu kennen gelernt, ein Jubiläum, sozusagen. Wir üben sehr ausgiebig Einzelbewegungen und eine sehr komplizierte Schrittfolge, die vor allem bei Xiao Lu korrigiert wird. Bei der langsamen Ausführung komme ich ja noch mit, muss bei der schnellen aber passen. Formkorrektur gibt es für uns beide auch noch, für ihn natürlich auf einem völlig anderem Niveau. Während der Meister mit Bekannten quatscht, üben Xiao Lu und ich einträchtig vor uns hin. Am Ende der Übungseinheit wird die Order, sich um 17.00 am Parkeingang einzufinden wiederholt, dem geht eine Konversation zwischen den beiden Jungs in maschinengewehrartigem Shanghainese voraus. Ich meine, das Wort „Motorrad“ gehört zu haben, anscheinend darf ich wieder auf Xiao Lus Elektroroller mitfahren, cool. Der Meister erzählt stolz, er habe einen Riesen- Krug Schnaps für den Festschmaus und ich ahne Schlimmes. Aber er habe auch Pu´er und Oolong Tee, da bin ich aber erleichtert.

In dem Süßwarenladen frage ich nach Mondkuchen, die haben natürlich keine. Letzte Rettung: Carrefour. Da kauft natürlich gerade halb China für die heutigen Feierlichkeiten ein. Es gibt ein Spezialregal mit Mondkuchen, das ziemlich geplündert aussieht. Ich beobachte kurz das Kaufverhalten der Einheimischen und reiße dann eine der letzten Packungen, die anscheinend besonders gut ankommen an mich. Bin zufrieden, die Verpackung ist dezent und geschmackvoll, hoffentlich schmeckt der Inhalt auch. Egal, Hauptsache, der Form Genüge getan und nicht mit leeren Händen aufgekreuzt. Eine Stange Kippen kaufe ich dann auch noch, schließlich steckt mir der Meister ständig welche zu und ich komme fast nie dazu, mich zu revanchieren.

Das Zimmer ist gesäubert, nach einem Becher Nudelsuppe und einem Kaffee lege ich mich zu einem Schönheitsschläfchen aufs gemachte Bett.

Nachmittags/ Abends:

Es ist jetzt hier halb zwei Nachts, ich kehre gerade von einer äußerst vergnüglichen Feier bei Meister Wu zurück und bin viel zu müde, um noch groß zu schreiben. Den Nachtrag gibt es morgen.

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